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Ausbildung Schul- und Therapiebegleithund

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Der Schulbegleithund

 Wenn wir von einem Schulbegleithund sprechen, meinen wir einen speziell ausgebildeten und geprüften Hund bzw. ein ausgebildetes und geprüftes Mensch-Hund-Team, das in Kindergärten, Klassenverbänden, anderen Kleingruppen oder in Einzelsettings innerhalb pädagogischer Institutionen tiergestützte Angebote anbietet.

Wir unterscheiden hierbei Schulbesuchshunde, welche punktuell mit ihrer Bezugsperson das Handlungsfeld aufsucht oder aber Präsenzhunde, welche regelmäßig über größere Zeitfenster mit ihrer Bezugsperson im Klassenraum und im Unterricht anwesend sind (vgl. Beetz: Hunde im Schulalltag, 2012, S. 16).

Durch gelenkte Interaktionen in der Gruppe oder in der Einzelarbeit kann der Hund nachweislich Sozialkontakte fördern, einen positiven Effekt auf das Klassen- /Gruppenklima haben, die Übernahme von Verantwortung fördern, unsichere Kinder aus ihrer Isolation locken, emotionale und soziale Kompetenzen fördern, aber auch Problematiken in den Bereichen Wahrnehmung, Emotionalität, Lern-/ Arbeitsverhalten und Motivation, Motorik etc. sinnvoll unterstützen.

Der Therapiebegleithund

Ein Therapiebegleithund begleitet seine Bezugsperson in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Seniorenpflegeeinrichtungen, psychiatrische Einrichtungen, in der Ergotherapie, medizinische Einrichtungen, Physiotherapie und anderen Institutionen dieser Art.

Der Therapiebegleithund wird entsprechend seines Einsatzgebietes ausgebildet, in welchem auch sein Mensch spezialisiert ist. Das Team arbeitet in diesen Bereichen immer mit einer definierten Zielsetzung. Die Einsätze werden dokumentiert, um Fortschritte überprüfen zu können.

Das Mensch-Tier-Team

Der Hund ist ein Rudeltier und benötigt stabile Beziehungsstrukturen. Daher wird der Hund ausschließlich mit seinem Partner Mensch, d.h. seiner Bezugsperson, ausgebildet. Zu Beginn schulen und trainieren wir die Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Eine gute Beziehung sowie die Fähigkeit und das Wissen, die Körpersprache des Hundes lesen und verstehen zu können, ist die absolute Voraussetzung für eine zuverlässige Zusammenarbeit in der TGI.

Während der Ausbildung des Mensch-Hund-Teams reflektieren wir gemeinsam mit dem jeweiligen Mensch-Hund-Team ihre Stärken, Grenzen und unerschöpften Potenziale. Im Verlauf der Ausbildung arbeiten wir mit den Teilnehmenden daran, dass sie ihre jeweiligen Stärken stärken, dass sie ein Standing entwickeln, um ihre Grenzen und diejenigen ihres Hundes zu wahren und dass sie neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten kennenlernen und ausprobieren können.

Voraussetzungen

 Die Ausbildung richtet sich an pädagogisch und/oder therapeutisch ausgebildete Fachkräfte.

Eine pädagogische / therapeutische Grundausbildung des Hundebesitzers/ der Hundebesitzerin oder die Kooperation mit einer pädagogischen oder therapeutischen Fachkraft ist erforderlich.

Vor der Ausbildung muss der Hund einen Eignungstest bestehen. Dieser wird von erfahrenen Fachkräften im PLT Birkenfeld durchgeführt. Der Hund sollte ein offenes, menschenfreundliches Wesen mit sich bringen. Es wird Wert auf eine gute Mensch-Tier-Beziehung, eine Stresstoleranz und Umweltsicherheit sowie die Gesundheit des Hundes gelegt. Ebenso wird während des Eignungstests das Potenzial eingeschätzt, welche grundlegenden Stärken weiter gestärkt und ausgebildet werden können und welche Themen vor und/oder während der Basisausbildung noch zu bearbeiten sind.

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Hier finden Sie viele Fotos von und rund um unsere Ausbildung.

Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung ist in sogenannte Module unterteilt. Es findet jeweils ein Modul pro Monat statt. Zwischen den Modulen haben die Mensch-Hund-Teams die Möglichkeit die erlernten Inhalte im Selbststudium zu vertiefen und Arbeitsaufträge für das nächste Modul zu bearbeiten. In Form von Seminaren und praktischen Einheiten erlernen die Hundebesitzer/innen und Begleithunde alle notwendigen und wichtigen Inhalte aus Theorie und Praxis ihres späteren Aufgaben- und Einsatzfeldes.

Um als Mensch-Tier-Team erfolgreich zu sein, ist eine sehr gute Beziehung und Bindung zwischen Mensch und Hund oberste Priorität. Ein besonderes Augenmerk liegt hier immer auf dem Schutz des Tieres. Daher gehen wir auf rasse- und charakterbedingte Unterschiede und Bedürfnisse des Tieres ein. Grundsätzlich arbeiten wir über positive Trainingsmethoden.

Allgemeine theoretische Grundlagen

  • Definitionen / Abgrenzungen 
  • Einsatzmöglichkeiten und Grenzen als Schul- und Therapiebegleithunde-Team 
  • Wirkungsweisen und entsprechende Studien 
  • Recht, Hygiene, Einsatzorganisation (Entwurmen etc.)
  • Erste Hilfe beim Hund 
  • Persönlichkeit und Eigenschaften eines Begleithundes/ Rassebesonderheiten 
  • Entwicklung des Hundes/ anatomische Grundlagen 
  • Grundlagen der Hundeerziehung und Lernverhalten von Hunden                  
  • Körpersprache und Stressverhalten beim Hund verstehen 
  • Interpretation und lösungsorientiertes Handeln 
  • Allg. Beschäftigungsmöglichkeiten, Ausgleichs- und Spielmöglichkeiten 

Pädagogik und Psychologie

  • Grundlagen der Pädagogik und Psychologie 
  • Kommunikation und Gesprächsführung (Kontaktaufnahme zwischen Klient und Hund)
  • Aufbau einer Einheit
  • Anlegen einer Vorstellungsmappe 
  • Dokumentation von Fortschritten 
  • Erstellen von Einverständniserklärungen 

Aufbau Therapiebegleithund

  • Aufbautraining mit Gegenständen 
  • Leinentraining an Rollstuhl und Rollator 
  • Übungen an Einsatzgeräten/ Kontaktliegen 
  • Weiterführende Übungen und aktive Beispiele/ Kontakte mit unterschiedlichen Krankheitsbildern 
  • Signalhundeübungen 
  • Signalhundeübungen in Kombination: Klassische Konditionierung, positive Verstärkung, Distanzkontrolle, adaptive Verknüpfung und freies Arbeiten 
  • Massage und Physiotherapie am Hund/ mit den Klienten  

Aufbau Schulbegleithund

  • Wissen über den Einsatz in Schulgebäuden  
  • Kontaktaufnahme zwischen SchülerInnen und Hund 
  • Klassenstrukturen 
  • Förderziele und Gruppenarbeit 
  • Grundlagen zu Krankheitsbildern (Bsp. ADS/ ADHS)
  • Spiele, Einsatzmöglichkeiten bei sozial isolierten SchülerInnen    

Allgemeine Grundlagen Praxis

  • Beziehungsaufbau und Handling
  • Grundlagen Klickertraining und weiterführende Übungen 
  • Kontrollierbarkeit und weiterführende Übungen
  • Beziehung und Kontrollierbarkeit in Institutionen
  • Arbeit mit Gegenständen wie Rollstuhl, Rollator und andere relevante Hilfsmittel 
  • Körpersprache lesen, Stress-Signale erkennen, lösungsorientiert handeln 
  • Erlernen kleiner Übungen und Tricks
  • Aufbau von Anweisungen und Aufgaben 
  • Ritualisierung, Förderung der Stärken des individuellen Hundes und natürliches Verhalten
  • Unterscheidungsarbeit
  • Schrittweiser Aufbau der Arbeit mit KlientInnen in Insitutionen; Vorbereitung und praktische Einsätze in der Schule; Kinder- und Jugendhilfe, Lebenshilfe, Seniorenpflegeeinrichtungen etc.
  • Gruppenarbeit/ Teamarbeit 
  • Gemeinsame Auswertung der praktischen Einsätze und Verbesserungsvorschläge

Ziele der Ausbildung

  • Sie werden als AbsolventInnen bei uns befähigt sein, eine tiergestützte Einheit zu initiieren, planen, umzusetzen und zu evaluieren.
  • Als HundeführerIn lernen Sie individuelle Stärken und Grenzen ihres Hundes und ihres Teams zu erkennen, um die Planung und Durchführung des Einsatzes entsprechend abzustimmen.
  • Sie werden auf ihre Doppelrolle als z.B. Pädagoge/ Pädagogin und gleichzeitig als Bezugsperson für den Hund vorbereitet.
  • Sie kennen die Rolle Ihres Hundes (Bsp. Schulbegleithund) und können ihren Einsatzbereich gezielt abgrenzen, um entsprechend ihres Ausbildungsgebietes- und Standes kompetent in den „Einsatz“ zu gehen.
  • Sie kennen die rechtlichen Grundlagen (Hygiene etc.).
  • Sie beherrschen die Grundlagen im Bereich Konditionierung, Kommunikation und vor allem Stressverhalten beim Hund, um die KlientInnen und ihr Tier entsprechend schützen zu können.
  • Sie beherrschen pädagogische, medizinische, therapeutische Grundlagen ihres Einsatzgebietes in Bezug auf tiergestützte Interventionen.

Die Prüfung

Um zur Prüfung zugelassen zu werden muss der Hund mindestens 18 Monate alt sein. 

Die Prüfung setzt sich aus den folgenden Teilen zusammen: 

  • schriftliche Prüfung, die die Inhalte der Ausbildung abfragt
  • Die Vorstellungs- und Dokumentationsmappe: beinhaltet die nötige Dokumentation über Gesundheit und Haftpflicht, dokumentiert das Selbststudium und stellt ihr Konzept zum Einsatz des Hundes im entsprechenden Einsatzfeld vor
  • einer praktischen Prüfung vor Ort (Einsatzbereich/Institution)
  • abschließendes Kolloquium

Dauer und Kosten der Ausbildung

Es findet ein Modul pro Monat statt. Die praktische und schriftliche Prüfung findet nach der Prüfungsanmeldung (ca. ein Monat nach dem letzten Modul) statt.

Grundausbildung Schulbegleithund: 7 Monate – 1.200,- €

Grundausbildung Therapiebegleithund: 9 Monate – 1.480,- €

Auswahltage: 299,- €

Einmalige Anmelde- und Prüfungskosten: 50 €

Kenndecke und Zubehör: individuell

Im Anschluss an die Grundausbildung sind zielgerichtete Aufbaukurse empfehlenswert und für eine Re-Zertifizierung erforderlich. 

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